Ja, ja! Um diese Zubereitungsform ranken sich Mythen. Wann immer ich Kaffeetrinker zu Gast hatte, die türkischen Kaffee trinken, habe ich sie befragt, wie denn sie den Kaffee zubereiten würden. Und so ziemlich ein jeder hat seine eigene Methode.
Anders als bei all den anderen Zubereitungsformen gibt es keine Proportionalität zwischen Kaffeemehlkorngröße und Extraktionszeit.
Ich persönlich nehme die Kanne (Cezve) fülle entsprechend Wasser hinein und heize diese an. Kurz bevor das Wasser kocht kommt der absolut fein gemahlen Kaffee hinein. Und dann lasse ich es weiter erhitzen. Genau zu dem Zeitpunkt an dem der Kaffee zu kochen beginnt, nehme ich die Kanne kurz vom Herd und schwenke dies, sodaß sich die entstandenen Bläschen auflösen. Dann zurück auf den Herd und erneut erhitzen, und wieder weg und wieder hin. Dann ist dieser fertig.
Der Kaffee wird dann gerne mit Zucker verabreicht, vorallem dann wenn das Zusammenspiel aus Mahlgrad, Kaffeesorte, Extraktionszeit etc nicht zusammenpasst und der Extraktionsgrad fern dem Standard von 19-24% verläuft und daher oftmals bitter schmeckt.
Manch einer verwendet zusätzlich Kardamon (Beduinen-Kaffee). Einige meinen es müsste ein 100% Arabica Kaffee sein, andere meinen je mehr Robusta desto besser.
Mit Sicherheit ist das Kaffeemehl feiner gemahlen als bei irgendeiner anderen Zubereitungsform. Nämlich bei 0,2mm und darunter. Dafür braucht es dann doch eine sehr gute Kaffeemühle, die wir bei Meister Zenger Coffee natürlich für unsere Kaffees verwenden.
Auf diesem Bild wurde unser Il Gentile als Türkischer Kaffee zubereitet. 80g Wasser auf 6g Kaffeemehl sehr fein gemahlen 3x kurz aufgekocht ergab einen nicht zu intensiv extrahierten Kaffee, mit teils samtig an den Gaumen angelegten Körper. Ein geringerer Extraktionsgrad von ca 20° - finde ich - ist gerade für Türkischen Kaffee der tendenziell zu Bitterkeit neigt eine gute Zielvorgabe.